Als Anlaufstelle für Bauträger, Architekten oder städtische Dienststellen betreibt der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. seit dem Jahr 2009 das Servicebüro Barrierefreie Umwelt (SBU), das seit 2016 dem Referat für Barrierefreiheit untergeordnet ist. In verschiedenen Arten der Beratung, von der einfachen Beantwortung von Fragen per Mail oder Telefon, über ausführliche Beratungstermine auch direkt vor Ort bis hin zur Betreuung ganzer Projektkonzepte über den gesamten Planungs- und Bauzeitraum, kann der Planer oder Bauherr mit Unterstützung des BBSB seinen Teil dazu beitragen, den öffentlichen Raum wieder ein Stück mehr barrierefrei zu gestalten. In erster Linie liegt der Schwerpunkt auf den Belangen blinder und sehbehinderter Menschen, aber der Blick auf das große Ganze soll dabei nicht verloren gehen. Aus diesem Grund ist der BBSB-Arbeitskreis für Barrierefreiheit auch Teil mehrerer städtischer Beratungsgremien, an denen weitere Interessensgruppen beteiligt sind. Besondere Projekte mit dem Potenzial zum Vorbild für andere werden vom Landesverkehrsbeauftragten des BBSB unterstützt. Auf diese Weise konnte das SBU seit der Einrichtung 2009 rund 1300 Projekte verschiedener Größe und Intensität beraten.
Grundlage all dieser Tätigkeiten stellt immer die Anwendung DIN-konformer Lösungen dar, konkret nach den Regelwerken der DIN 18040 Barrierefreies Bauen, Teil 1: öffentlich zugängliche Gebäude und Teil 3: Öffentlicher Verkehrs- und Freiraum, sowie DIN 32984 Bodenindikatoren im öffentlichen Raum. In Kombination mit der regelmäßigen Auseinandersetzung und Begutachtung von teils komplizierten und unübersichtlichen Werkplänen benötigt es hier insbesondere für Laien einige Einarbeitungszeit. Eine Hauptaufgabe von PraktikantInnen aus der Landschaftsarchitektur besteht deshalb aus dem Lesen, Verstehen und dem bildlichen Erläutern von vorgelegten Plänen, um gemeinsam mit den zum Teil selbst betroffenen Experten praxisorientierte Lösungen zu entwickeln, die blinden und sehbehinderten Menschen die selbstständige Orientierung ermöglichen oder erleichtern. Dazu gehört auch die Begleitung von Ortsterminen mit den Planern und Bauherren, die Teilnahme an Beratungsterminen unter Einbringen fachlicher Expertise oder die Erfahrung am eigenen Leib, was es bedeutet, sich blind orientieren zu müssen.
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